Ingo Reuter
Ingo Reuter 

 

Auf dieser Website geht es um Kultur, Hermeneutik, Religion, Philosophisches und Unterricht/Lehre.

 

Aktuelle Publikation:

Verantwortungsflucht - Über die gesellschaftliche Unfähigkeit zu entscheiden

Entscheidungen stehen an. Dringend. Angesichts des voranschreitenden Klimawandels, im Blick auf die Problematik von Flucht und Migration, immer noch und immer wieder im Kampf gegen eine Pandemie, die nicht die letzte sein wird und vieles mehr. Und doch hat man den Eindruck, dass nichts entschieden wird, dass vertagt wird, abgewartet wird, bis es schließlich zu spät ist und es heißt: Wir konnten ja nicht ahnen…

Die Gründe hierfür sieht der Essay in einem Politikverständnis, das sich aus wahltaktischem Kalkül zunehmend aller Entscheidungsspielräume beraubt und damit immer mehr zu einem bürokratischen Geschehen wird. Aus einem falschen Freiheitsverständnis heraus, und um nur ja nicht in Verantwortung zu geraten, wird vieles ins Belieben der Einzelnen gestellt. Gesellschaftliche Krisen werden dadurch aber immer schlechter handhabbar. Es bedarf einer Korrektur eines viel zu eindimensionalen Freiheitsbegriffs und der Wiederbelebung von Vernunft, Gewissen und Verantwortung im politischen und gesellschaftlichen Denken und Handeln. Nur so kann man zu klaren und verantwortlichen Entscheidungen in der Gesellschaft kommen.

 

ISBN: 978-3-8260-7605-3
Erscheinungsjahr: 2022
Seitenanzahl: 130
Sprache: deutsch

 

 

Kultur

Adam kratzt sich am Kopf. Was Eva wieder will... Kultur beginnt mit einem Biss. Kultur ohne Biss kann eigentlich keiner gebrauchen. Kultur ist alles jenseits der animalisch-infantilen Paradiesprojektion. Auch wenn diese auch Kulturerzeugnis ist.

Unterricht

Ein Mönch am Meer. Blick in`s Unendliche. Schleiermacher lässt grüßen. Thema des Religionsunterrichtes ist - zu oft nur untergründig - die Unendlichkeitsdimension des Daseins. Die Fraglichkeit, die Unabgeschlossenheit der Welt. Also keine Werteorientierung. Wenn schon Werte, dann Diskussion, Grenzen finden. 

Vielleicht steht der Mönch auf dem Tableau aber auch vor der grauen Tafel, tabula rasa dessen, was im Unterricht zu erwarten ist. Vom Thema und von den Schülern. Planung nur als vorerst. Unendliche Möglichkeit der Inhalte und ihrer Verknüpfung. Kompetenter müssten sie mir sein, die Kompetenzorientierten.  Religionsunterricht ist ein Spiel um Regeln.

Hermeneutik

Hermeneutik ist die Kunst des Verstehens. Bis in's Letzte lässt sich nichts verstehen. Alles bleibt immer fraglich. Aber man kann sich annähern. Das Andere dabei möglichst vorurteilsfrei wahrzunehmen, bleibt Anforderung, Wunsch und doch auch Unmöglichkeit. Deswegen braucht jede Phänomenologie die Hermeneutik. Und eine Hermeneutik wird möglichst sensibel mit den Phänomenen umgehen. Auch wenn sie weiß, dass sich nichts objektiv erfassen lässt.

Spiegelungen

Spiegelungen dienen der Selbstwahrnehmung. Wer in den Spiegel sieht, reflektiert sich selbst. Aber der Spiegel tut noch mehr: Er zeigt mich in der Welt die mich umgibt. Wer also das Spiegelbild als Bild des eigenen Selbst im Raum wahrnimmt, der sieht sich selbst als Objekt im Raum, so, wie er anderen auch erscheint. Ein kluger Gebrauch des Spiegels dient nicht dem Narzissmus, sondern der Selbstrelativierung.